Der Aderlass zählt zu den ältesten Therapieformen der Welt. Bereits im Mittelalter wurde der Aderlass nach Hildegard von Bingen sehr häufig eingesetzt, um das Blut zu reinigen. Traditionell wurde der 1. und 6. Tag nach Vollmond gewählt.
Der Aderlass gehört zu den ableitenden Naturheilverfahren, ähnlich wie die Blutegeltherapie. Aus der Armvene werden –je nach Indikation- zwischen 50 und 200 ml Blut entnommen, manchmal sogar mehr, wenn es sich um die Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) handelt. Ziel der Behandlung ist seit Jahrhunderten:
für den Aderlass sind dementsprechend:
Ebenso kann die Aderlass-Therapie zur Reduktion des Herzinfarkt- / Schlaganfallrisikos beitragen.
Beim Hildegard Aderlass werden höchstens 100ml Blut entnommen. Es gelten aber zusätzlich bestimmte Regeln: Die heilkundige Äbtissin riet zum sanften Aderlass, um den Körper vorbeugend zu reinigen. Nur zwischen dem 1. und 6. Tag nach Vollmond sei der richtige Zeitpunkt, da sich nur hier die heilsamen Kräfte voll entfalten könnten. Außerdem muss der Patient nüchtern kommen und einige Tage Schwerverdauliches, Kaffee und Alkohol meiden.